In dieser Episode des Selfdefensebox-Podcasts nehmen sich Jan und Dom einem heiklen, aber wichtigen Thema an: Wie geht man mit Messerbedrohungen um? Nach einer kurzen, humorvollen Einführung, in der Jan von seiner Genesung und kreativen Fiebererlebnissen berichtet, wenden sich die beiden einem ernsten Vorfall aus Mannheim zu, der die Sicherheit im öffentlichen Raum thematisiert.
Ein gezielter Angriff in Mannheim: Was ist passiert?
Dom und Jan analysieren den Vorfall, bei dem ein Kritiker des politischen Islams in Mannheim an einem Informationsstand attackiert wurde. Der Angreifer, ein ideologisch motivierter Extremist, griff mit einem Messer gezielt an, was in einem tragischen Polizeitod und weiteren Verletzungen endete.
„Das war ein gezieltes Attentat“, erklärt Dom. „Es ist wichtig zu verstehen, dass solche Taten nicht willkürlich sind, sondern aus einem ideologischen oder extremistischen Kontext heraus entstehen.“ Beide Hosts betonen, dass dies keine alltägliche Gefahr darstellt und die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines solchen Angriffs zu werden, in Deutschland äußerst gering ist.
Ängste nehmen: Warum gezielte Messerangriffe nicht zur Alltagsrealität gehören
Jan und Dom möchten den Hörern vor allem die lähmende Angst nehmen, die durch solche Berichte entstehen kann. Sie stellen klar: Anders als in Ländern mit höherer Gewaltbereitschaft oder instabileren Verhältnissen sind gezielte Messerangriffe in Deutschland die Ausnahme.
„Es ist ein Unterschied, ob man in einem Kriegsgebiet lebt oder hier in einer weitgehend sicheren Umgebung“, erklärt Jan. „Die meisten Gewaltvorfälle in Deutschland entstehen aus alltäglichen Konflikten – nicht aus gezielten Anschlägen.“
Dennoch betonen beide, dass es hilfreich ist, grundlegende Prinzipien der Selbstverteidigung zu kennen, um auf unvorhergesehene Situationen vorbereitet zu sein.
Das 3E-Prinzip: Escape, Equalizer, Elimination
Die Episode stellt das sogenannte 3E-Prinzip vor, eine klare Struktur, die in Selbstverteidigungssituationen Orientierung bietet:
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Escape (Entkommen):
„Die beste Verteidigung ist, nicht in die Situation zu geraten“, sagt Dom. Awareness – die bewusste Wahrnehmung der Umgebung – ist hierbei entscheidend. Wer potenzielle Gefahren frühzeitig erkennt, kann sich oft entziehen, bevor es eskaliert.Ein Beispiel hierfür ist die Schilderung von Doms Sohn, der bei einer Schlägerei am Friesenplatz in Köln bemerkte, dass einer der Beteiligten nach einem Messer griff. Er zog sich sofort zurück und konnte so einer gefährlichen Situation entkommen.
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Equalizer (Gleichgewicht herstellen):
Wenn Entkommen nicht möglich ist, gilt es, die eigene Position zu verbessern. Das kann durch die Nutzung von Gegenständen wie Rucksäcken, Stühlen oder Jacken geschehen, um den Angreifer auf Distanz zu halten. „Ein Equalizer muss nicht immer ein Gegenstand sein“, erklärt Jan. „Manchmal reicht auch eine bessere Position im Raum.“Dom fügt hinzu, dass in bestimmten Kontexten, wie in den USA, der Equalizer auch eine Schusswaffe sein kann – sofern man entsprechend geschult ist und sich an die rechtlichen Rahmenbedingungen hält.
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Elimination (Bedrohung neutralisieren):
Im schlimmsten Fall, wenn ein Angriff unvermeidbar ist, muss man entschlossen handeln, um die Bedrohung auszuschalten. „Das bedeutet nicht, dass man den Angreifer töten soll“, betont Dom. „Aber es bedeutet, mit aller Konsequenz vorzugehen, um die eigene Sicherheit zu gewährleisten.“In der Praxis kann das bedeuten, mit harten Schlägen oder improvisierten Waffen wie einem Gürtel oder einem iPad die Oberhand zu gewinnen, bis eine Flucht möglich ist.
Realistische Selbstverteidigung: Training als Schlüssel
Ein wichtiger Punkt der Diskussion ist die Bedeutung von Training. Jan und Dom betonen, dass theoretisches Wissen allein nicht ausreicht. Selbstverteidigung muss regelmäßig und realistisch trainiert werden, um in kritischen Momenten instinktiv richtig zu handeln.
„Viele Menschen unterschätzen, wie ihr Körper unter Stress reagiert“, erklärt Dom. „Das ist auch der Grund, warum wir versuchen in unseren Kursen Szenarien so realistisch wie möglich nachstellen.“
Das Training sollte nicht nur physische Techniken vermitteln, sondern auch mentale Vorbereitung einschließen. „Es geht darum, zu lernen, in Stresssituationen einen klaren Kopf zu bewahren“, fügt Jan hinzu.
Besondere Herausforderungen: Messer als Bedrohung
Die beiden Hosts widmen sich ausführlich den spezifischen Herausforderungen, die Messerangriffe mit sich bringen. Sie erklären, dass Messer aufgrund ihrer Einfachheit und Gefährlichkeit oft unterschätzt werden.
„Viele denken, man spürt sofort, wenn man gestochen wird“, sagt Dom. „In Wahrheit bemerken Opfer oft nur die dumpfen Schläge und realisieren erst später, dass sie verletzt sind.“
Umso wichtiger sei es, bereits im Kontaktmanagement – also in der Phase, bevor ein Angriff eskaliert – auf potenzielle Waffen zu achten. Dom erklärt: „Hände in den Taschen oder ungewöhnliche Bewegungen können Hinweise darauf sein, dass eine Waffe im Spiel ist.“
Verantwortung und Grenzen erkennen
Ein weiterer zentraler Punkt ist der Umgang mit Verantwortung und persönlichen Grenzen. Jan und Dom betonen, dass nicht jeder Angriff aktiv gestoppt werden muss. In manchen Situationen – wie bei ideologischen oder kriminellen Konflikten – ist es sicherer, sich zu entziehen.
„Man muss nicht den Helden spielen“, sagt Jan. „Es ist vollkommen in Ordnung, die Polizei zu rufen und sich in Sicherheit zu bringen.“
Praktische Tipps und Ausblick
Die Episode schließt mit praktischen Tipps für Hörer:
- Beobachten: Halten Sie Ihre Umgebung im Blick, ohne sich von Angst leiten zu lassen.
- Positionieren: Achten Sie darauf, stets einen Fluchtweg zu haben.
- Trainieren: Nutzen Sie die Möglichkeit, Techniken in einem seriösen Selbstverteidigungskurs zu erlernen.
Dom empfiehlt, Anbieter wie die Selfdefensebox oder andere renommierte Trainer aufzusuchen. „Es gibt viele gute Anbieter, die realistische Selbstverteidigung unterrichten – das ist eine Investition in eure Sicherheit und euer Selbstbewusstsein.“
Fazit: Sicherheit durch Wissen und Vorbereitung
Die Episode bietet eine klare Botschaft: Angst ist kein guter Ratgeber. Mit Wissen, Training und der richtigen mentalen Einstellung kann jeder lernen, gefährliche Situationen zu meistern.
Jan und Dom verabschieden sich mit den Worten: „Passt auf euch auf, bleibt wachsam, aber verliert nicht eure Lebensqualität. Sicherheit beginnt im Kopf.“
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