In unserer 89. Folge des „Selfdefensebox“-Podcasts haben wir uns mal wieder ordentlich in die Themen Selbstverteidigung und Kampfsport vertieft. Ein zentraler Schwerpunkt dieser Episode war die Frage: Warum sind eigentlich asiatische Kampfkünste wie Karate oder Kung-Fu so viel prominenter als europäische Systeme wie Boxen oder Ringen?
Wir sind in die Geschichte eingetaucht und haben über das „Leibringen“ gesprochen, ein waffenloses Kampfsystem, das im europäischen Mittelalter entwickelt wurde. Damals war das ja echt praktisch – wenn dein Schwert im Gefecht mal abhanden kam, wusstest du trotzdem noch, wie du dich verteidigen kannst. Aber während asiatische Kampfkünste im Westen oft als mystisch und exotisch gelten, sind europäische Systeme irgendwie im Schatten geblieben. Klar, das Marketing und die kulturelle Neugier haben da sicher eine Rolle gespielt, aber es ist auch spannend zu sehen, wie die jeweiligen Systeme von den gesellschaftlichen Gegebenheiten geprägt wurden.
Natürlich konnten wir es uns nicht nehmen lassen, über moderne Selbstverteidigung zu sprechen, insbesondere über Krav Maga. Dieses System hat ja diesen Ruf, die ultimative Lösung für Selbstverteidigung zu sein – schnelle, aggressive Techniken, die den Angreifer in Sekunden ausschalten sollen. Klingt super, oder? Aber wir haben auch kritisch hinterfragt, ob das allein wirklich ausreicht.
Das Problem ist nämlich: Wenn der Überraschungseffekt mal nicht zieht oder die Situation doch länger dauert, stehen viele Krav-Maga-Praktizierende plötzlich ohne Plan da. Das System ist zwar fantastisch für Notfälle, aber wir sind der Meinung, dass echte Kampfkompetenz mehr erfordert als nur reaktive Selbstverteidigung. Es geht darum, auch in einem längeren Kampf souverän agieren zu können – und das braucht Training, Technik und Anpassungsfähigkeit.
Ein Punkt, der uns besonders wichtig war, ist die Rolle von körperlicher Fitness und Körpersprache in der Selbstverteidigung. Wenn du fit bist und selbstbewusst wirkst, hast du schon die halbe Miete. Ein potenzieller Angreifer wird sich zweimal überlegen, ob er es mit dir aufnimmt. Das Beste daran: Fitness steigert nicht nur deine physische Stärke, sondern auch dein Selbstvertrauen.
Und da kommen wir zu einem unserer Lieblingsthemen – regelmäßiges Training in Disziplinen wie Boxen oder Muay Thai. Solche Trainingsformen helfen dir nicht nur, in Form zu kommen, sondern bereiten dich auch mental auf Stresssituationen vor. Das Zusammenspiel aus körperlicher und mentaler Stärke ist in unseren Augen der Schlüssel, um in Gefahrensituationen kluge Entscheidungen zu treffen und effektiv zu handeln.
Am Ende dieser Folge wollten wir noch einmal klarstellen, dass es einen Unterschied zwischen Selbstverteidigung und echter Kampfkompetenz gibt. Selbstverteidigungssysteme sind darauf ausgelegt, dir in Notlagen schnelle Techniken an die Hand zu geben, mit denen du dich aus der Gefahrenzone retten kannst. Aber wenn du wirklich kämpfen können willst – gegen jemanden, der vielleicht genauso stark oder sogar stärker ist als du –, dann brauchst du ein viel breiteres Repertoire an Techniken und ein tiefes Verständnis für deinen Körper und dessen Mechanik.
Wir hoffen, dass wir euch mit dieser Folge inspirieren konnten, mal über eure eigenen Trainingsziele nachzudenken. Wollt ihr euch auf Selbstverteidigung fokussieren, oder strebt ihr vielleicht eine umfassendere Kampfkompetenz an?
Wir sind gespannt auf eure Meinungen und freuen uns wie immer über euer Feedback!
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